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Trigeminusneuralgie: Ein quälender Gesichtsschmerz

Die Trigeminusneuralgie ist eine seltene, aber äußerst schmerzhafte Erkrankung, die durch plötzliche, intensive Schmerzattacken im Gesichtsbereich gekennzeichnet ist. Diese Störung betrifft den Nervus trigeminus, auch als „Fühlnerv“ bekannt, der für die Übertragung von Sinnesreizen im Gesicht verantwortlich ist.

Anatomie und Funktion des Trigeminusnervs

Der Trigeminus, oder 5. Hirnnerv, ist in drei Hauptäste unterteilt:

  1. V1: Augenast (Nervus ophthalmicus) – versorgt den Stirnbereich
  2. V2: Oberkieferast (Nervus maxillaris) – zuständig für den Oberkiefer
  3. V3: Unterkieferast (Nervus mandibularis) – verantwortlich für den Unterkiefer6

Dieser Nerv leitet sensible Informationen aus dem gesamten Gesicht an das Gehirn und ist essentiell für Funktionen wie Riechen, Schmecken und die Wahrnehmung von Berührungen im Gesicht. Zudem spielt er eine wichtige Rolle bei der Benetzung der Hornhaut des Auges und der Aktivierung der Kaumuskeln.

Symptome und Charakteristika

Die Trigeminusneuralgie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Einseitige, blitzartig einschießende Schmerzattacken
  • Dauer von Sekundenbruchteilen bis maximal 2 Minuten
  • Extrem hohe Schmerzintensität mit stromstoßartigem, einschießendem oder stechendem Charakter
  • Häufig ausgelöst durch alltägliche Aktivitäten wie Kauen, Sprechen, Schlucken oder Berühren des Gesichts
  • Mögliche Auslösung von Gesichtsmuskelkontraktionen (Tic douloureux)

Die Schmerzen treten meist im Versorgungsgebiet des zweiten und dritten Trigeminusastes auf, also in der Wangen- und Kinnregion. Der Unterkieferast ist am häufigsten betroffen, gefolgt vom Oberkieferast, während der Augenast fast nie involviert ist.

Formen und Ursachen

Es werden zwei Hauptformen der Trigeminusneuralgie unterschieden:

  1. Klassische (idiopathische) Trigeminusneuralgie:
    • Verursacht durch einen neurovaskulären Konflikt, bei dem ein Blutgefäß den Trigeminusnerv komprimiert
    • In etwa 80% der Fälle ist die Arteria cerebelli superior verantwortlich (Jannetta-Mechanismus)
    • Seltener sind andere Arterien oder Venen beteiligt
  2. Sekundäre (symptomatische) Trigeminusneuralgie:
    • Ausgelöst durch andere Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Tumoren oder Bindegewebserkrankungen

Diagnose & Behandlung

Die Diagnose der Trigeminusneuralgie basiert hauptsächlich auf der charakteristischen Beschwerdeschilderung des Patienten. Eine gründliche neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren, insbesondere die Magnetresonanztomografie (MRT), können zur Abklärung und zum Ausschluss sekundärer Ursachen beitragen.

Die Behandlung der Trigeminusneuralgie umfasst verschiedene Ansätze:

  • Medikamentöse Therapie:
    • Primär werden Antikonvulsiva eingesetzt, die normalerweise bei epileptischen Anfällen verwendet werden
    • Carbamazepin gilt als Mittel der ersten Wahl
  • Operative Verfahren:
    • Bei therapieresistenten Fällen können neurochirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden
    • Die mikrovaskuläre Dekompression nach Jannetta ist eine effektive Methode zur Behandlung des neurovaskulären Konflikts
  • Strahlentherapie:
    • In einigen Fällen kann eine gezielte Bestrahlung zur Schmerzlinderung beitragen
    • Das Cyberknife-System hat sich als sichere und effektive Behandlungsoption erwiesen2
  • Minimal-invasive Verfahren:
    • Thermokoagulation, Glycerol-Injektion oder Ballonkompression können als Alternative zu offenen chirurgischen Eingriffen eingesetzt werden

Prognose und Lebensqualität

Die Trigeminusneuralgie kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Die Schmerzintensität ist so hoch, dass alltägliche Aktivitäten wie Essen, Sprechen oder soziale Interaktionen zur Herausforderung werden können. Mit adäquater Behandlung lässt sich jedoch in vielen Fällen eine deutliche Verbesserung erzielen.

Fazit

Die Trigeminusneuralgie ist eine komplexe und schwerwiegende Erkrankung, die Ihre Körperfunktionen maßgeblich negativ beeinflussen können und ein multidisziplinäres Behandlungskonzept erfordert. Dank moderner diagnostischer Verfahren und vielfältiger Therapieoptionen lässt sich die Erkrankung in vielen Fällen stark lindern.

In unserer Praxis in Bogenhausen, haben wir viele Patienten mit Trigeminusneuralgie erfolgreich behandeln können. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie ist entscheidend um die Symptome entscheidend zu lindern.

Wir arbeiten eng mit unseren Patienten zusammen, um die individuell beste Behandlungsstrategie zu entwickeln und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.

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Praxis Bogenhausen, Privatpraxis für Neurologie, Fachärztin für Neurologie Loreta Goletiani-Resch, Scheinerstr. 9, 81678 München

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